Apfelweine & Cider

Irish Pubs sind besonders für ihr gutes Bier bekannt. Doch wird an diesem zentralen Treffpunkt von Musik und Kommunikation auch ganz traditionell frischer Cider ausgeschenkt. Aber welcher Unterschied besteht zwischen Cider, Cidre und Ebbelwoi?

Dass Cider heute wieder absolut salonfähig geworden ist, verdankt er natürlich der Rückbesinnung auf die Natur und ihrer Obst-Produkte. Doch steht die Cidre Entwicklung nicht still. Eine große Bereicherung des Marktes sind die aromatisierten Exemplare. Es lohnt sich diese zu probieren. Auch Rosé Cidre ist im Trend, zum Beispiel von Ecusson.

Im Gegensatz zum in Hessen berühmten, meist trockenen und säureprägnanten Ebbelwoi, ist Cidre ein Apfelschaumwein. Wie der Name schon sagt, besitzt er im Gegensatz zum hessischen Apfelwein eine mehr oder weniger starke Kohlensäure und feine saftige Mostsüße. Diese entsteht durch das Pasteurisieren vor Beendigung der Fermentation.
Überdies werden auch schon Cider mit Flaschengärung, gleich dem Champagner, erzeugt.
Das Besondere am Cidre ist der saftig-frische Geschmack. Sein volles Aroma nach Obst oder Quitten schmeckt köstlich und lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Seine Geschmackspalette reicht von bittersüß bis leicht rauchig-süß. Besonders gut schmeckt er, wenn er in einem Longdrinkglas auf Eis serviert wird.

Durch die Normannische Eroberung Englands in 1066 kam der Cidre aus Frankreich nach England. Die Normannen fanden in England ähnliche klimatische Bedingungen vor wie in ihrer nordfranzösischen Heimat und führten ihre Cidre Produktion auf britischem Boden fort. So entstand in Großbritannien eine große Apfelschaumwein-Tradition. Im Laufe der Zeit jedoch veränderte sich der Name in „Cider“, welches dem englischen Akzent wesentlich näher kommt.

Sowohl der britische Cider als auch der französische Cidre werden aus Apfelmost hergestellt. Eine Ausnahme ist der Birnencider auf Birnenbasis. In England wird dieser „Perry“ oder „Pear Cider“ genannt. Der englische Cider besitzt deutlich mehr Alkohol, wohingegen der Cidre aus Frankreich meist wie Apfelsaft mit etwas Alkohol schmeckt, aber genau darin auch sein Charme besteht. Doch die größere Produktion besitzt Frankreich. Ein Grund dafür ist sicher auch, dass Cidre das Ausgangsprodukt für die Destillation des Calvados ist. In der Bretagne und der Normandie gehört der Cidre auf jeden Fall zum festen Kulturgut. Im Vereinigten Königreich wurde übrigens ein Teil des Lohns der Landarbeiter bis 1887 noch in Form von Cider bezahlt. So wurde der Cider zum Statussymbol der Arbeiter.